Wenn ich früher berufstätige Menschen gefragt habe, was sie sich wirklich wünschen würden, dann war oft die Antwort: einen Butler. Besonders manche erfolgreiche, berufstätige Frauen, die auch ihre Familienverpflichtungen gut erfüllen wollten, waren ganz begeistert, dass zumindest jemand temporär im Privatleben ihnen ähnliche Dienste anbieten könnte, wie im Job die Sekretärin oder der Assistent.
War es für diese Menschen vor allem "Zeit" und "Entspannung", aber auch "Prestige", die sie mit den Dienstleistungen kaufen wollten, dann haben alte Menschen gerade von der Zeit mehr als genug, obwohl angeblich der typische Rentnergruß "keine Zeit, keine Zeit" ist. Trotzdem wollen auch alte Menschen für sie typische Dienstleitungen und ich vermittle auf dieser Seniorenfreundlich-Seite einige Gedanken dazu. Damit möchte ich vor allem fördern, dass Seniorendienstleistungen entstehen und flächendeckend angeboten werden.
Deutschland ist im Vergleich zu vielen anderen Ländern eine Service-Wüste, die USA sind ein Service-Himmel. Wenn man nun die Unterschiede zu beiden Regionen untersucht, dann ist der Hauptunterschied, dass die Deutschen für Dienstleistungen nicht bezahlen wollen oder können, während die Amerikaner für guten Service auch gerne Geld ausgeben. Aber auch unsere Traditionen mit Familie, die immer am selben Ort bleibt und die helfen muss, staatliche Überversorgung, Kircheninteressen, hohe Lohnkosten und maßlose Regulierungen (die in der Praxis zu vielen Berufsverboten führen) machen viele Dienstleistungen entweder unbezahlbar oder verhindern sie ganz.
Wer nun in Deutschland Dienstleistungen für Senioren anbieten will, muss sich innerhalb dieser Rahmenbedingungen bewegen, denn sie werden sich kaum ändern. Zumindest ich werde alle die notwendigen Liberalisierungen nicht mehr erleben, davon bin ich überzeugt. Es genügt also nicht, gute Ideen aus den USA zu importieren, sie müssen an unsere Lebensumstände angepasst werden und das kann schwieriger werden, als man denkt.
Dienstleistungen entstehen und bleiben nur, wenn sie sich "rechnen", das heißt ihre Träger auch ernähren. Da sie immer mit Gratisanbietern aus der Familie, den Freunden und Nachbarn oder auch ehrenamtlichen Helfern konkurrieren und die entstehenden Kosten hoch sein werden, ist es gar nicht leicht, erfolgreiche Geschäftsmodelle dafür in Deutschland zu entwickeln.
Wer allerdings früh in diesen Sektor einsteigt, hat einige Vorteile
Trotzdem soll man die Risiken nicht verharmlosen. Vielleicht steigt man vorerst nur nebenberuflich in Seniorendienstleistungen ein.
Als großer Vorteil haben sich die Möglichkeiten des Internets erwiesen. Damit kann man manche Dienstleistungen nicht nur lokal anbieten, sondern auch möglicherweise für den ganzen deutschen Sprachraum. Dies erhöht natürlich die Chancen für den Erfolg beträchtlich.
Aber es muss speziell bei Seniorendienstleistern immer auch einen Repräsentanten in der Nähe geben, einen "Menschen zum Anfassen" mit dem man auch ohne E-Mail reden kann, der auch in die Wohnung kommt und der lange genug im Job bleibt, damit man sich auch ihn gewöhnen kann, damit man Vertrauen aufbauen kann.
Alte Menschen sind sehr kritische Verbraucher, wurden sie doch in einem langen Leben schon oft enttäuscht und betrogen. Klarer Nutzen und transparente Kosten sind daher ein absolutes Muss für sie. Sie sind auch skeptisch gegenüber zu vielen Änderungen, weil sie gelernt haben, dass es dadurch immer nur schlechter wird. Sie wollen also auch Sicherheit und Kontinuität. Sie wollen einfache und praktische Lösungen, die sie auch verstehen und nachvollziehen können. Und sie wollen vor allem auch respektiert werden, denn die Gesellschaft verweigert den ihnen zustehenden Respekt. Wer Dienstleistungen für sie entwirft, muss diese Faktoren berücksichtigen.
Neben den medizinischen und Pflegedienstleistungen, auf die ich hier nicht weiter eingehe, weil sie ohnehin bekannt und vertraut sind, sind es vor allem folgende abstrakte Bereiche, die ich hier herausstreichen möchte:
Diese Liste mag vielleicht nicht ganz den üblichen Erwartungen entsprechen, aber sie trifft meiner Meinung nach, worauf es wirklich ankommt, nämlich den Ersatz für die berühmte Großfamilie, die es bei uns schon lange nicht mehr gibt und die früher die Alten respektiert und sehr gut versorgt hat, wenn sie es sich leisten konnte.
Ein großer Unterschied der Generation 60+ zu jüngeren Jahrgängen ist das Erhalten der Aktivität. Während es für Jüngere eher wünschenswert ist, dass sie alles abgenommen bekommen, müssen Ältere in die Dienstleistung so eingebunden werden, dass sie aktiv bleiben. Denn nur mit Aktivität erhält ihr Leben Sinn. Nimmt der Dienstleister ihnen diese, dann hat er ein Hauptziel nicht berücksichtigt.
Ich nenne hier ein Beispiel aus dem Alltag, das Einkaufen. Mit schwindender Kraft wird es schwierig das Eingekaufte auch nach Hause zu tragen. Würde jetzt ein Dienstleister den gesamten Einkauf übernehmen, dann brächte er seine Kunden auch um das Vergnügen in den Läden zu bummeln, mit anderen zu reden, auszuwählen und beim Bezahlen zu zeigen, dass man noch Geld hat.
Er würde dann zwar das Problem des Tragens gelöst haben, aber weitere Probleme geschaffen haben, zum Beispiel die Einsamkeit noch weiter zu fördern und sie ist ohnehin schon das Hauptproblem vieler alter Menschen. Seniorenfreundlich wäre es nun, dafür zu sorgen dass das Eingekaufte sicher nach Hause gebracht wird, z.B. durch einen Lieferservice.
In diesem Zusammenhang muss ich den deutschen Pfandwahn ("Das Dosenpfand in diesem Land ist eine Schand für den Verstand") anprangern. Er ist ausgesprochen seniorenfeindlich, weil die schweren Mehrwegbehälter gleich zweimal von den Senioren bewegt werden müssen. Und wie die Praxis zeigt, löst er auch kein Umweltproblem, sondern schafft nur neue Handelshindernisse und vernichtet Arbeitsplätze.
Um gleich beim Einkaufen zu bleiben, eine seniorenfreundliche Dienstleistung ist, eine "Garderobe fürs Eingekaufte", eine Art von Warenkorb oder auch Schließfach anzubieten. Man kauft etwas ein und gibt es dort ab, damit man frei ist für weitere Einkäufe. Damit entlastet man die Kunden, schafft aber auch ein neues Kommunikationszentrum, weil man sich dort nach Beendigung des Einkaufens treffen kann.
Ein anderes Beispiel aus dem Kaufhausbereich: In vielen anderen Ländern ist es üblich, dass in einem "Mall", einem großen Einkaufszentrum, es immer einen "Food market" gibt. Einen großen Bereich, in dem viele verschiedene (Fastfood-) Restaurants ihre Produkte anbieten und es einen großen gemeinsamen Sitzbereich gibt. Da die Essensgewohnheiten von Oma und Enkel sehr verschieden sein können, wird es in einem normalen Restaurant schwierig gemeinsam essen zu gehen. Aber in diesen Malls kann der Enkel sich sein Lieblingsessen vom Burger-King holen und die Oma holt sich Feines von einem Feinkostanbieter. Beide können dann genüsslich und generationsübergreifend zusammen essen und sich unterhalten.
Ein anderes Beispiel aus den USA-Fastfood Restaurants: Dort wird oft bei McDonalds zu bestimmten Zeiten ein sehr preiswerter Senioren-Kaffee angeboten. Damit ermöglicht man, dass sich Senioren treffen und sich lange sitzend unterhalten können.
Seniorenfreundliche Dienstleistungen separieren also nicht Senioren von der Gesellschaft, sondern integrieren sie. Ich kann dies gar nicht oft genug wiederholen. Kontakte, Abwechslung, Unterhaltung, Eigenaktivität, darauf kommt es an und nicht auf Passivität und Schonung, um nur zwei Beispiele zu nehmen. Im Endstadiums eines Lebens, wenn es nur noch um Pflege geht, werden die Prioritäten sich dann verschieben, aber die meisten Senioren sind eben noch keine Pflegefälle und je aktiver sie bleiben, umso länger dauert es, bis sie welche werden.
Seniorenfreundliche Dienstleistungen unterstützen das Aktivsein von Senioren. Sie überbrücken altersbedingte Schwierigkeiten und sie lassen so die Menschen länger autark leben.
Auch junge Menschen, wenn sie nur intelligent genug sind, finden schnell heraus, was gute Seniorendienstleistungen sind. Mit diesem Wissen werden sie zu kostbaren Experten für unsere Gesellschaft, denn sie ermöglichen den Alten für sinnvolles ihr Geld auszugeben und sie helfen den Anbietern von Produkten Kunden zu finden.
Mit "Concierge" und anderen Begriffen wie "Smart services" oder "Full-Life-Assistance" hat man einen sprechenden Namen für diese Dienstleister gefunden. Wer diese Menschen informiert und für seine Produkte gewinnt, hat die Multiplikatoren des Marktes auf seiner Seite. Sie sind nicht durch mangelnde Computerkenntnisse limitiert und sind leicht über Internet-Services ansprechbar, zumindest im Prinzip.
Es gibt meines Wissens aber noch keine entsprechende Unterstützung dafür im Netz. Ich erfülle manchmal auch die Rolle einer "Concierge". Meine Quellen sind dann - neben unzähligen persönlichen Kontakten - Internetinformationen wie Führer, Testberichte, Produktbesprechungen, Datenblätter, Reiseberichte und ähnliches.
Ich denke, dass man dies besser machen könnte. Zum Beispiel würde ein spezielles Forum, in dem sich virtuell alle Beteiligten treffen, schon ein großer erster Schritt sein. Leider sind meine eigenen Möglichkeiten zu beschränkt, um dies anbieten zu können. Einiges leistet ja meine Seniorenfreundlich- Präsenz schon, aber es müsste hier wesentlich mehr geschehen.
Die Politiker versuchen einen anderen Weg, nämlich möglichst viele Senioren ans Netz zu bringen. Das ist im Prinzip nicht falsch, aber sogar wenn alle über 60 im Netz recherchieren könnten, wird es immer noch an vertrauenswürdigen Angaben fehlen, die nur von Experten kommen können. Eine Art Stiftung-Warentest speziell für Seniorenprodukte und vor allem Seniorendienstleistungen wäre eine gute Antwort für dieses Problem.
Über die Probleme beim Einkaufen habe ich ja weiter oben schon ein bisschen gesprochen. Aber nicht nur Waren ins Haus zu bringen kann schwierig werden, auch die Waren wieder aus der Wohnung zu bekommen kann noch schwieriger sein.
Wir lösen dieses Problem, in dem wir alte Menschen in ihren überfüllten Wohnungen sterben lassen und dann entrümpeln. Oder wir machen einen schmerzhaften Schnitt, wenn nur ein Bruchteil der Wohnung dann ins Altersheim mitgenommen werden kann.
Beides ist nicht seniorenfreundlich. Besser wäre die Dienstleistung eines "Downsizers" (wie sie in den USA heißen), nämlich eine Beratung, wie die Wohnung entleert und seniorenfreundlich gestaltet werden kann, mit der Hilfe der Durchführung. Zum Beispiel, wie man die unzähligen Sammlungen verkauft, die Einrichtung reduziert und umgestaltet oder das Bad behindertenfreundlich macht.
Alte Menschen sind mit diesen Aufgaben überfordert, die Kinder haben schon längst resigniert und sind an Verbesserungen nicht mehr interessiert. Aber ein Dienstleister kann hier wirklich einen Zugewinn an Lebensqualität bringen, wenn er geschickt, in einigen Schritten und mit dem nötigen Know-how die alten Menschen von ihrem Ballast befreit.
Ein anderer großer Sektor sind Computerdienstleistungen. Es wird kaum möglich sein, alle alten Menschen zu Computerexperten zu machen, aber da auch sie diese Dienste gelegentlich brauchen, fühlen sie sich ausgeschlossen. Eine Art Agentur (sie könnte auch für den E-bay Verkauf eingesetzt werden) oder ein Computerbüro (z.B. entstehend aus einem Reisebüro, Copyshop oder Internetcafe) würde hier hilfreich sein. Die Senioren suchen es z.B. auf, wenn sie eine spezielle Auskunft aus dem Netz wollen, eine Reise mit einem Billigflieger buchen, ein Digitalbild vom Enkel bearbeiten oder ausdrucken wollen oder eine deutsche Erklärung für einen medizinischen Ausdruck suchen.
Manche Altenklubs leisten solche Dienste, aber wie ich aus eigener Erfahrung weiß, bisher doch mehr schlecht als recht. Hier könnte man besser helfen und auch Geld dabei verdienen. Ein weiterer großer Bereich sind Finanzdienstleistungen, dazu habe ich auf anderen Seiten schon mehr geschrieben.
Hat man täglich persönlichen Kontakt zu den Menschen über 60, hört man ihnen zu und nimmt man sie ernst, dann wird man sehen, wie nahezu unendlich die Möglichkeiten sind, mit Seniorendienstleistungen nicht nur den Menschen zu helfen, sondern auch Geld zu verdienen.
Wichtige Dienstleister für alle alten Menschen sind die Coiffeure, Friseure oder Frisöre und vielleicht sogar wichtiger die entsprechenden weiblichen Fachfrauen für die Pflege des Kopfhaars. Sie werden regelmäßig aufgesucht, dienen damit nicht der "Verschönerung" sondern auch dem sozialen Kontakt. Ich habe mal meine eigene Friseurin gefragt, warum denn die Senioren zu ihr kommen, ihre Antwort war interessant: die Frauen kommen aus Gewohnheit, die Männer aus Eitelkeit. Und in der Jugend ist es gerade umgekehrt, hat sie dazu gefügt.
Nicht jeder ist wirklich an Gesprächen und langen Aufenthalten interessiert, es gibt auch Alte, die den Geruch in den Coiffeur-Geschäften nicht vertragen und nur ganz kurz abgefertigt werden wollen.
Für sie und viele andere Seniorinnen und Senioren wären Hausbesuche das Ideal. Zum Glück werden diese vermehrt angeboten. In Deutschland kann man mit dem "Reisegewerbe" ohne Meisterzwang auch Dienstleistungen zu Hause erbringen, ein Segen für die Senioren. Leider sind dabei einige Fußangeln zu beachten, wer dies vorhat, sollte sich informieren.
Weil das Geld bei vielen Senioren knapp ist, übernehmen oft auch Familienmitglieder, Freunde oder Bekannte das Haareschneiden. Mit modernen Geräten ist dies auch für Laien kein großes Problem mehr.
Was unterscheidet nun das Senioren-Coiffeurgeschäft von einem herkömmlichen Friseurladen? Der Seniorencoiffeur kennt die Bedürfnisse seiner Kunden besser und stellt sich genau darauf ein. Er weiß, dass alte Haut empfindlicher ist. Sie ist dünner, spürt eher, wenn man ungeeignetes Werkzeug einsetzt, wie zu spitze Kämme oder wenn man zu viel Druck oder Hitze auf die Haut bringt. Ein Seniorencoiffeur reduziert auch diskret die zu vielen Haare, die speziell bei alten Männern aus Ohren und Nasen wachsen.
Er oder sie weiß genau, ohne jedes Mal endlos nachfragen zu müssen, welchen Haarschnitt oder welche Wünsche die Kundinnen und Kunden haben, bietet also - wenn es mehrere Angestellte gibt - eine Kundenkartei an, wo dies vermerkt ist.
Sie oder er berät auch, wie man mit der meist doch nicht mehr so prächtigen Haartracht das Beste aus einem Erscheinungsbild machen kann. Wenn er klug ist, findet er auch Wege, speziell für alte Damen, den Besuch beim Frisör erschwinglicher zu gestalten. Je eher es sich die Damen leisten können, um so eher werden sie wieder kommen.
Zu den Dienstleistungen, die ich als Mann gerne beim Friseur in Anspruch nehme, gehört eine längere Kopfmassage. Mich stören auch die vielen kleinen Haare auf dem Kopfe nach dem Schneiden, ich würde also gerne eine Haarwäsche nach der Frisur habe, denn das erste, was ich mache, wenn ich nach Hause komme, ist mir die Haare zu waschen. Wahrscheinlich verursache ich bei den Friseuren aber damit nur Bauchweh! Mit Wasser das Kunstwerk zerstören! Aber dies ist eben der Unterschied zwischen Vorschriften oder Berufsethos und Kundenfreundlichkeit.
Dass das Warten entfallen sollte, ist selbstverständlich, niemand wartet gerne. Wie bei allen anderen Einrichtungen für Senioren, muss eine Kundentoilette angeboten werden.
Ob man jetzt von einem Mann oder einer Frau bedient wird oder ob das Personal jung oder alt ist, ist wahrscheinlich keine Nebensache. Ich vermute aus meiner eigenen Erfahrung, dass Alte lieber junges Personal (des anderen Geschlechtes) um sich haben wollen (jedoch mit der Erfahrung von langjährigen Meistern). Auf die Dauer zählen aber Können und Preis- Leistungsverhältnis mehr als die Schönheit der Jugend! Was ältere MitarbeiterInnen vermeiden sollten, das ist das Jammern über die Anstrengungen dieses Berufs. Wer nicht mehr den ganzen Tag stehen kann, der sollte rechtzeitig umsatteln.
Da Friseure gelegentlich viel vom Leben der Alten erfahren, können Sie auch als Schlüsselfiguren für weitere Seniorendienstleistungen, z.B. aus dem immer wichtiger werdenden Bereich Wellness, wirken. Das war in der Geschichte dieses Handwerks ja auch der Barbier.
Der einfachste Weg Senioren in das Frisör-Geschäft zu bringen, sind niedere Preise z.B. am Vormittag, zu Zeiten also, wo sonst weniger Kunden kommen. Da sie ihre Zeit frei einteilen können, werden sie diese Angebote nutzen. Ob sie wieder kommen, hängt von der Qualität der erbrachten Dienstleistung ab, vielleicht auch davon, ob es eine Tasse Kaffee gab und ob die Unterhaltung im Laden nett war.
Denn wie wir wissen, ist die Einsamkeit das größte Problem der Alten. Sie sind aber durchaus auch eitel und wissen, dass Körperpflege ein wichtiger Bestandteil für gesellschaftliche Akzeptanz ist.
Vielfach entstehen neue Berufe aus Hobbys. Wann soll man nun entscheiden, dass das Hobby sich zum Beruf eignet?
Wer noch jung ist, wer von der Familie oder vom Partner ernährt werden kann oder aus der Arbeitslosigkeit startet, wird höhere Risiken eingehen können, als jemand der dabei seinen sicheren Beruf aufgeben muss.
Wie kann man das Risiko zu scheitern minimieren? Ich kann hier nur einige allgemeine Hinweise geben (mehr dazu auch hier), aber vielleicht sind auch diese schon nützlich.
1. Man sollte wissen, was man tut. Das heißt, man hat schon erfolgreich ausprobiert, dass die Geschäftsidee funktioniert, wenn auch nur im kleineren Rahmen.
2. Man kennt das Umfeld. Als Newcomer wird man zu viel Lehrgeld zahlen müssen und daran leicht scheitern. Kontakte aufzubauen ist sehr schwierig und dauert lange. Besser ist der dran, der sie schon hat und sie nur noch ausbauen muss.
3. Man ist gesund, flexibel und belastbar und hat die Unterstützung seiner Umgebung.
4. Man kann eine finanzielle Durstphase von einem Jahr durchstehen.
5. Man hat nicht nur das Fachwissen, sondern auch gute kaufmännische Grundkenntnisse.
6. Man braucht fast in jedem Fall juristischen Beistand, speziell auch hier in Deutschland und noch mehr z.B. in den USA.
Es gibt noch viele weitere Aspekte, wie die Wirtschaftslage, in der man sich befindet, die Zukunftsfähigkeit der Geschäftsidee, die Konkurrenzsituation, die richtige Hausbank, potentielle Konflikte mit Behörden und Vorschriften. Es wird deutschen Unternehmern nicht gerade leicht gemacht, sich selbständig zu machen. Wer diesen Hürdenlauf nicht gehen mag, sollte lieber bei seinem Hobby oder Nebenberuf bleiben.
Ich habe 2019 nur einige formale Dinge korrigiert. Ehrlich gesagt bin ich immer noch unzufrieden mit meinen Tipps dazu. Irgendwie glaube ich nicht mehr daran, dass man - außerhalb der Pflegeeinrichtungen - in Deutschland mit Seniorendienstleistungen hauptberuflich überleben kann.
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