Erst Versicherungen haben unseren Lebensabend erträglich werden lassen. Für frühere Generationen war es gar nicht immer ein Segen, alt zu werden. Besonders wenn man keine treusorgende Familie hatte, konnte es sogar zum Fluch werden.
Durch zuverlässige Versicherungen wurde es möglich, selbst für das Alter vorzusorgen. Selbst über Weltkriege hinweg hatte dies die deutsche Rentenversicherung geschafft. Stabilität, Kontinuität, Verlässlichkeit und Sicherheit sind also wichtige Eigenschaften für Organisationen, die über Generationen hinweg zahlungsfähig sein müssen.
Das absolute MussKrankenversicherung Privathaftpflichtversicherung |
Versicherungen sind dann generell seniorenfreundlich oder fair zu Senioren, wenn sie neuere demografische Entwicklungen zur Basis ihrer Berechnungen nehmen, das heißt flexibel darauf Rücksicht nehmen, wie alt diese Menschen heute tatsächlich werden und welches Risiko sie wirklich darstellen und sich nicht auf starre, überholte Vorgaben beziehen. Dies kann z.B. in Form von Seniorentarifen oder durch das Weglassen von speziellen Einschränkungen oder Prüfungen geschehen.
Zur Fairness staatlicher Versicherungen gehört, dass diese sorgfältig verwaltet werden und nicht für andere Zwecke missbraucht werden, wie dies leider in der jüngsten deutschen Geschichte passiert ist. Wer sich auf Versicherungssysteme nicht mehr verlassen kann, wird sich zu Recht betrogen fühlen.
Nun ist es im Alter für die Altersvorsorge meist zu spät, sie sind ein Thema für die über 30 Jährigen, die noch leistungsfähig sind. Ähnliches gilt auch für die Kranken- und Pflegeversicherungen, die grundsätzlich auch schon in jungen Jahren festlegen werden, wie man dann im Alter versorgt sein wird. Andere Versicherungen, die über die Altersvorsorge hinausgehen, werden für alte Menschen zum Teil gleich sein, wie für alle anderen Bevölkerungsschichten auch.
So brauchen auch alte Menschen eine Privathaftpflichtversicherung. Besonderheiten ergeben sich durch Haustiere, besonders für Hunde. Gerade Senioren werden häufiger die Gesellschaft von Tieren schätzen und müssen damit auch auf die Gefahren Rücksicht nehmen, die von ihnen ausgehen werden.
Auch Hausratsversicherungen sind im Alter immer noch sinnvoll. Während in jungen Jahren aber eher die Unterversicherung zum Problem wird, weil fast unbemerkt ständig neuer Hausrat dazukommt, ist im Alter eher die Gefahr der Überversicherung gegeben. Wer im Alter klug handelt, wird stetes Downsizing betreiben, wie man dies heute nennt. Also mit den geringeren Ansprüchen stets auch den Besitz reduzieren, vielleicht dazu sogar in eine kleinere Wohnung umziehen. Also sind auch hier Anpassungen notwendig und sollten regelmäßig, z.B. alle 5 Jahre, vorgenommen werden.
Andere große Versicherungsbereiche, wie die Sicherung der jungen Familie oder der Erwerbsfähigkeit fallen natürlich weg. Auch Ausbildungsversicherungen spielen meist keine Rolle mehr, es sei denn, man will und kann auch noch in die Enkelkinder investieren. Ebenso halte ich spezielle Sterbegeldversicherungen oder Bestattungsvorsorge in unserem reichen Lande für unnötig.
Eine Besonderheit im Alter sind Auslandsreisen und Auslandsaufenthalte. Sie werden bei einigen betuchteren deutschen Rentnern einen größeren Raum einnehmen und brauchen auch entsprechende Absicherung. Zum Beispiel haben manche Auslandskrankenversicherungen zeitliche Beschränkungen oder Altersbeschränkungen. Wer sich nun monatelang im Süden aufhält, kann dadurch aus dem Versicherungsschutz fallen und braucht besondere Verträge. Und wer Immobilien im Ausland hat, wird auch speziellen Versicherungsschutz dafür schätzen.
Auch bei Seniorenversicherungen ist der Vergleich der Angebote sinnvoll und notwendig. Natürlich wollen die Versicherungen auch bei Senioren als Kunden verdienen, sie sind keine soziale Institution, die das Altwerden belohnt. Also lohnt es sich auch, dafür unter Umständen Spezialisten für die Beratung heranzuziehen, die die Situation der Alten besonders gut kennen und entsprechenden Versicherungsschutz maßgeschneidert vermitteln können.
Pfleger, die alte Menschen betreuen, erzählen häufig vom Kampf gegen die Versicherungen und ihre Bürokratie. Erst kassieren und dann nicht zahlen wollen, so ist ihr häufiges Fazit. Sie bemängeln vor allem, dass diese Institutionen kein "menschliches Gesicht" haben. Ständig würden die Ansprechpartner gewechselt und jeder Cent muss mit großem Aufwand erkämpft werden.
Es ist sicherlich nicht möglich, die auch gelegentlich überzogenen Forderungen aller Patienten stets zu erfüllen. Aber wie bei allen anderen Verträgen, muss man sich - auch im hilflosen Alter - auf gemachte Zusagen verlassen können. Ich hoffe, dass zunehmend Foren im Internet als Druckmittel gegen diese Zahlungsverweigerer entstehen und langfristig als Gegenmittel gegen schlechte Versicherungen wirken. Eine Versicherung mit bekannt schlechtem, seniorenfeindlichem Image wird dann auch keine neuen jungen Kunden mehr finden.
Für einige große Probleme im Alter wird man sich kaum finanziell absichern können. Dazu gehört zum Beispiel die Einsamkeit, die viele alte Menschen plagt. Aber man kann selbst durch entsprechende Kontakte diese mindern und sich rechtzeitig in den entsprechenden Klubs und Vereinen engagieren. Ein Netzwerk hilfsbereiter Menschen, die sich schätzen und unterstützen, wird oft viel wichtiger für das Wohlbefinden sein, als die perfekte, finanzielle Absicherung.
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