Diese Seite mit Tipps zu Seniorenautos wurde im Jahr 2000 zum ersten Mal ins Netz gestellt. Inzwischen hat sich viel geändert. Zur Erinnerung, damals war es noch ein Thema, ob man überhaupt auf spezielle Seniorenbelange eingehen sollte.
2012 ist es akzeptiert, dass dies Sinn macht und praktisch jede große Autofirma hat entsprechende Angebote für Seniorenautos. Es ist auch akzeptiert, dass man die Begriffe "Senioren, Seniorenfreundlich oder Seniorengerecht" verwendet und sich nicht mit anderen Kunstbezeichnungen (z.B. Best Ager) abplagen muss, damit man die Menschen nicht stigmatisiert. Die Senioren - Klientel ist selbstbewusst geworden und äußert was sie will. Es gibt daher neben bewährten Modellen inzwischen eine ganze Palette von neuen Kleinstwagen, die alle gute Kandidaten für Seniorenautos sind.
VW up!, 4 türig und weiß. Ihm gebe ich die besten Chancen, der neue Liebling deutscher Seniorinnen und Senioren 70+ zu werden
Darunter versteht man Menschen älter als 60, oft schon im Ruhestand, zunehmend und mit fortschreitendem Alter mehr Frauen als Männer. Die Werbung hat sich auf die Senioren eingestellt und spricht endlich die Zielgruppe auch entsprechend an. Trotzdem gibt es immer wieder alte Menschen, die sich für sie ungeeignete Autos entscheiden. Für Nostalgie Fahrten in Oldtimern mag es ok sein, aber hier geht es um Alltagstauglichkeit.
Die Bereitschaft Auto zu fahren, sinkt mit dem Alter, bis dann die Menschen freiwillig oder sogar zwangsweise den Führerschein abgeben. In meinem Bekanntenkreis beobachte ich dies dann für die Altersgruppe 80+, die lieber nicht mehr Auto fährt.
Jüngere Seniorinnen und Senioren aber wollen meist noch Auto fahren. Ich beschriebe hier zwei Alterskategorien, die ich mit 60+ und 70+ angebe. Die Unterschiede liegen vor allem in der Fahrleistung und im Aktionsradius. Beides nimmt ab. Die Fahrleistung wird dramatisch kleiner, wenn die regelmäßigen Fahrten zur Arbeitsstätte wegfallen. Und der Aktionsradius alter Menschen schrumpft mit der Zeit, deshalb bleiben zum Schluss oft nur Fahrten in die Umgebung oder in der Stadt übrig.
Deshalb spielen Kleinstautos oder Stadtautos für Senioren ab 70 eine besonders wichtige Rolle. Sie sind aber nicht nur für die Generation 70+ interessant, sondern sprechen als Cityflitzer oder Stadtflitzer eine ganz breite Gruppe von Menschen an. Zum Glück aber schätzen sie alle Komfort und es ist kein Problem, sie alle mit dem gleichen Angebot zufrieden zu stellen. Lediglich was die (elektronische) Kommunikation anbelangt, so wird vielleicht ein Senior doch lieber eine CD einlegen wollen, als den iPod anzuschließen.
Damit alle Senioren zu Wort kommen, teile ich die Welt in 60+ und 70+ ein und beginne mit 70+. Dies liegt u.a. daran, dass ich selbst auf die 70 zugehe und in meiner Altersgruppe das Thema Auto viel diskutiert wird. Vor allem die Verschärfung der Abgasnomen hat viele Fahrer gezwungen, früher als manchen lieb war, auf neuere Fahrzeuge umzusteigen.
Toyota Aygo, leider spiegelt das Armaturenbrett unangenehm in der Windschutzscheibe
Grob gesagt sind für 70+ Kleinstwagen als Stadtautos interessant, wer jünger und noch aktiver ist greift meist noch zu größeren Autos, z.B. einem Hochdachkombi, der wesentlich mehr Platz bietet und den Lebensumständen der Generation 60+ besser entspricht.
Für meine persönlichen Aussagen sollte man vielleicht wissen, dass ich 183 cm groß und beleibt bin. Wer kleiner und schlanker ist, meist sind es Frauen, wird zu anderen Meinungen kommen. Auf der anderen Seite wird die Auswahl für sehr große Menschen und Sitzriesen immer geringer bleiben.
Wer nicht unzählige Prospekte wälzen will: Eine Übersicht über Kleinstwagen, wichtige Daten und Probleme findet man auf den Wikipediaseiten. Sie haben oft den Vorteil, dass sie aktueller sind als die Tests, die man ebenfalls oft im Internet findet.
Ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidung ist ein Händler (mit Werkstätte) im Ort oder in der Nähe.
Lokale Angebote für Neu- und Gebrauchtwagen findet man im Internet (http://www.autoscout24.de/). Man kann, wenn man einmal Probe gesessen hat oder mit dem Nachbarn eine längere Probefahrt gemacht hat, also einfachst übers Netz Angebote prüfen. Meine Erfahrung ist, dass Senioren sehr gerne den Altersgenossen ihr neues Auto zeigen.
Alle hier beschriebenen Fahrzeuge sind Kleinstwagen, überwiegend mit Frontantrieb und Steilheck. Wer sie benutzt, muss im Vergleich zu Kleinwagen, der Kompaktklasse oder gar noch größeren Fahrzeugen doch einige Kompromisse eingehen.
Komfortabel sind die Kleinstwagen nur für 1 - 2 Personen. Für kurze Strecken können (je nach Fahrzeugtyp) bis zu vier Personen bewegt werden.
Marken und Herkunft spielen wegen der vielen Kooperationen in diesem Segment eine geringere Rolle. So sind Toyota Aygo, Peugeot 107 und Citroen C1 großteils baugleich und werden in Tschechien gebaut. Aus der Slowakei stammt der VW up!, aus Polen der Fiat 500, für den meine Nachbarin so schwärmt.
Die Hauptvorteile sind niedrige Verbrauchskosten, geringer Platzbedarf und leichte Rangierbarkeit (z.B. in Garagen, Parkhäusern oder auf Parkplätzen).
Die Anforderungen an die Geräumigkeit werden geringer. Keine Kinder mehr, die regelmäßig mitfahren. Keine großen Möbel oder Geräte mehr, die selbst transportiert werden. Denn entweder man hat sie schon oder wenn man sie kaufen muss, dann wäre der eigene Transport viel zu anstrengend.
Allerdings sollte man folgendes beachten: Senioren oder ihre Partner haben oft Probleme mit der Mobilität und benötigen Gehstützen, Rollatoren oder Rollstühle. Deshalb ist es wichtig, dass diese Hilfsmittel entweder auf dem Rücksitz oder im Kofferraum Platz finden und die Ladekante des Kofferraums nicht zu hoch und daher unpraktisch ist. Es gibt natürlich noch andere Probleme, wie z.B. dass Mitführen von Sauerstoffgeräten oder dergleichen. In solchen Fällen wird man doch wieder ein größeres Auto brauchen.
Die körperlichen Einschränkungen nehmen zu. Es ist beschwerlich nach hinten zu blicken und den Kopf zu drehen. Es wird nahezu unmöglich aus einer tiefen Sitzposition aufzustehen. Die Sicht wird schlechter: Der Graue Star (Trübung der Linsen) wird häufig, zunehmend treten Glaskörpertrübungen auf, die die Sicht ebenfalls beeinflussen. Deshalb sollte das Auto selbst beste Sicht bieten und Störungen der Sicht durch Spiegelungen in Scheiben, vor allem der Frontscheibe, sind ein Ausschlusskriterium für Senioren.
Ein Seniorenauto selbst sollte gut sichtbar sein. Kleine Objekte im Straßenverkehr brauchen grelle Farben, damit sie besser wahrgenommen werden. Ein Ausschlusskriterium sind die sonst so beliebten Farben Schwarz, Dunkelblau oder Grau. Sie sind schlicht unsicher und sie schauen auch trist aus. Gut sind ein hoher Anteil an Gelb oder Weiß und Kontrastkombinationen, die auffallen. Ebenfalls hilfreich ist ein LED Tagfahrlicht.
Schwarz bedeutet auch leichteres Aufheizen des Autos. Da bei Kleinstwagen das Verhältnis von Einstrahlfläche (durch Scheiben) und Innenraumvolumen besonders schlecht ist, wird die Klimaanlage eine absolute Notwendigkeit.
Rücken- und Gelenkprobleme würden die Anschaffung einer Automatikschaltung empfehlen. Da aber Deutsche damit wenig Erfahrung haben, wird man sie nur als Option anbieten. Im Zweifel aber ist die Automatik vorzuziehen.
Wer nicht nur die eingefahrenen Wege benutzt, wird ein Navigationsgerät schätzen. Es sollte Teil der Standardausrüstung ein.
Ebenfalls Teil des Seniorenpakets sollte eine Einparkhilfe (mit Sensoren) oder eine Rückkamera sein.
Der Bestellprozess eines Seniorenstadtautos muss sehr viel einfacher werden, als es deutscher Tradition entspricht. Die Auswahl unter vielen Extras und Optionen überfordert vor allem die Frauen und macht das Bestellen zur Qual. Sie erwarten zurecht, dass die für sie in Frage kommenden Pakete Standard sind, so wie es die meisten ausländischen Firmen praktizieren.
Eigentlich sollte nur der Wagentyp und die Farbe auszuwählen sein, wie viele Türen und mit oder ohne Automatik.
Da der Kofferraum oft nur ein kleines Fach ist, werden z.B. Einkäufe in der Regel auf den Rücksitzen untergebracht. Daher sind 4 Türer wesentlich praktischer als 2 Türer, auch für Einzelpersonen. Die zwei Türer haben auch größere Türen, was beim Einparken sehr unpraktisch ist, weil man zu leicht die Nachbarautos dabei beschädigt.
Die (farblich) integrierten Stoßfänger sehen zwar gut aus, sind aber unpraktisch. Auch fehlende Seitenleisten sollten wieder angebracht werden. Hier geht die Ästhetik einen Irrweg.
Es ist zu überlegen, ob das Auto nur zum Transport von 1-2 Menschen (People Mover) oder auch für einen Wocheneinkauf eines 2 Personenhaushaltes eingesetzt wird. Im ersten Fall wird ein Smart ausreichend sein, für den Rest aber nicht.
Die Unsitte 2 Türer als 3 Türer und 4 Türer als 5 Türer anzubieten, stirbt hoffentlich schnell aus. Die diversen, kleinen Heckklappen sind definitiv keine Türen und die Bezeichnungen verwirren die Menschen.
Für den praktischen Einsatz von Kleinwagen sind sowohl Länge wie Breite kritisch. Kurz und zu breit ist für die deutschen (viel zu kleinen) Standardparkplätze schlechter als zu lang aber schmal. Je kleiner der Wendekreisradius, desto besser. Die Höhe spielt nur für große Menschen eine Rolle. Dann ist sie allerdings kritisch und muss durch Probesitzen auch überprüft werden. Ich passe zum Beispiel bequem in den Smart (und übrigens auch in einen Toyota Aygo), aber nicht in einen Toyota iQ, obwohl beide oft verglichen werden und dieselbe Zielgruppe ansprechen.
Größentabelle Seniorenstadtauto (Quelle Wikipedia, Stand August 2012), sortiert nach Breite:
Wikipedia Link zum Modell | Breite | Länge | Höhe | |
http://de.wikipedia.org/wiki/Smart_Fortwo | 1559 mm | 2695 mm | 1542 mm | |
http://de.wikipedia.org/wiki/Toyota_Aygo | 1615 mm | 3410 mm | 1465 mm | |
http://de.wikipedia.org/wiki/Fiat_500_(2007) | 1627 mm | 3546 mm | 1488 mm | |
http://de.wikipedia.org/wiki/VW_up! | 1641 mm | 3540 mm | 1489 mm | |
http://de.wikipedia.org/wiki/Toyota_iQ | 1680 mm | 2985 mm | 1500 mm |
Für die Einweisung sollte man sich Zeit nehmen und alle kritischen Servicetätigkeiten vom Tanken bis zum Nachfüllen der Scheibenwaschflüssigkeit erklären.
Alte Menschen sehen dieses Auto oft als ihren letzten Autokauf an. Sie geben daher etwas mehr Geld aus, als vielleicht notwendig ist, aber sie erwarten auch, dass das Auto zukunftsfähig bleibt, also im Verbrauch und mit den Abgasen wirklich neuester Stand ist.
Für Benziner muss es selbstverständlich sein, dass E05 und E10 getankt werden kann und dies muss auch schriftlich zugesagt werden.
Senioren, die von einem großen, viel zu schweren Auto auf ein Stadtauto umsteigen, haben anfangs Probleme, sich an das viel schnellere Beschleunigen eines kleinen, leichten Autos zu gewöhnen. Damit sie nicht zu viele Punkte in Flensburg sammeln, ist es hilfreich, ihnen in der Bedienungsanleitung eine Empfehlung zu geben, mit welchen Gängen sie (bei Schaltgetriebe) die üblichen Geschwindigkeitsbegrenzungen (30, 50, 70km/h) problemlos einhalten können.
Es sind nicht nur Hochdachkombis, die von Senioren gerne ausgewählt werden. Auch andere Fahrzeugtypen, in denen man hoch sitzt, leicht aus- und einsteigen kann, vieles automatisch unterstützt wird und man gute Sicht hat, erfreuen sich großer Beliebtheit, z.B. die A-Klasse und B-Klasse von Mercedes-Benz oder der VW Golf GOLF SPORTSVAN.
Golf GOLF SPORTSVAN TDI Automatic, der Nachfolger des Golf Plus
Aber für die meisten Seniorinnen und Senioren wird aus praktischen Gründen das Seniorenauto (in Österreich nennt man es auch Pensionistenauto) eher ein Nutzfahrzeug werden, das auch erlaubt, damit mit Geräten in den Garten zu fahren, kleinere Transporte durchzuführen, Platz genug für den Hund oder zum Abholen der Enkelkinder hat (und damit Kindersitze aufnehmen kann). Höchstgeschwindigkeit und Prestige spielen kaum noch eine Rolle, wohl aber Platz, Sicherheit, Kosten und Komfort.
Mercedes A Klasse
Ich habe über 12 Jahre einen Kangoo von Renault gefahren (mit Servolenkung und Servobremsen) und es war die richtige Entscheidung. Vor allem, weil ich als großgewachsener Mensch wirklich aufrecht und entspannt in ihm sitzen konnte. Leider gibt es ihn nicht mehr in der Form, die er hatte, auch er ist etwas größer und teurer geworden, aber die Anforderungen sind gleich geblieben.
Klug war, dass ich mich für eine Klimaanlage entschieden habe. Im Alter sind angenehme Temperaturen noch wichtiger für die Sicherheit als in jungen Jahren. Und ich habe ihn auch in der Farbe "Postgelb", was ebenfalls viele praktische Vorteile hat. Man wird mit dieser Farbe gut gesehen und andere Verkehrsteilnehmer nehmen viel mehr Rücksicht.
Angenehm sind auch die automatischen Schiebetürenöffner, die heute angeboten werden. Der Kraftaufwand zum Öffnen dieser Türen ist groß, bei Schiebetüren spricht gar nichts dagegen, sie auf Knopfdruck zu öffnen. Und wenn man beide Hände voll hat, dann sind auch junge Mütter begeistert von diesem Feature.
Beim Autobau wussten die Franzosen schon immer besser als die geschwindigkeitsbesessenen Deutschen, was die Menschen wirklich brauchen. Und so hatte mein Kangoo auch die Tanköffnung dort wo sie hingehört, nämlich auf der Fahrerseite.
Ich habe hier den Kangoo mit seinen für mich wichtigen Eigenschaften beispielhaft als ein angenehmes Seniorenauto für die Gruppe 60+ angeführt. Wenn es nicht zu viel mehr kosten würde, wären auch Standheizung und heizbare Sitze (dann kann man im Winter ohne den sperrigen Mantel fahren), ein drehbarer Sitz (für einfacheres Ein- und Aussteigen), sowie eine verschiebbare Ladefläche (zum einfacheren Beladen des Kofferraums), sprachgesteuerte Navigationssysteme, Einparkhilfen und Abstandswarner angenehm.
Seniorenfreundliche GPS - Autonavigationsgeräte Wer viel mit dem Auto reist, wird unbedingt ein Navi brauchen. Es reist sich damit viel entspannter, damit auch sicherer und es ist auch gut für den Frieden zwischen Fahrer und Beifahrer. Deshalb sollten sie für Seniorenautos Standard sein, zumindest solange bis sich Smarthandys (mit Navi App) bei Senioren noch nicht generell durchgesetzt haben. Die Angebote ändern sich ständig, deshalb kann ich leider auch kein Gerät empfehlen. Einfach bei Amazon nachschauen, was als einfach zu bedienendes Gerät mit Fahrspur- und Parkassistent empfohlen wird! |
Für Arthrose (oder Arthritis) Patienten sind weitere Eigenschaften wichtig, z.B. das Weglassen eines Zündschlüssels (das Drehen der Hand ist eine Bewegung, die schmerzhaft und deshalb zu vermeiden ist). Drücken ist einfacher als Drehen, vor allem wenn man dazu Kraft braucht
Seniorennotruf im AutoObwohl die es heute gute Seniorenhandys gibt, würde eine Nottaste zusätzliche Sicherheit vermitteln. Damit könnte man leicht im Falle eines Unfalls oder Panne Hilfe anfordern. Ideal wäre eine Mischung aus "Notrufsäule" und "CB-Funk" im Auto, mit der man gleichzeitig andere Autofahrer in der Umgebung, sowie auch Hilfsdienste aufmerksam machen kann. Mit neuer Handytechnik (Location Based Services) wäre dies leicht zu implementieren. |
Vermeidung von Bücken und Drehen des Oberkörpers. Das heißt,
möglichst viel Kontrolle am Lenkrad oder Schalter an der Lenksäule. Die Steuerung des
Radios beim Kangoo ist dafür ein positives Beispiel. Besonders die Pausentaste benutzte
ich oft, wenn ich mich z.B. im Stadtverkehr konzentrieren muss.
Intelligente Steuerung des Luftstroms (für Kühlung und Heizung). Die Luft muss zwar
bewegt werden, aber es darf nicht "ziehen". Darauf reagieren Seniorinnen und
Senioren besonders empfindlich.
Reduzierung von Lärm: Wer schwerhörig ist, hat große Probleme, eine stressfreie
Kommunikation mit den Insassen zu führen. Also soll es ein Ziel sein, den Innenraum leise
zu gestalten. Trotzdem sollte man Gefahren von außen gut hören können.
Bei Ablagen ist es wichtig, dass nichts spiegeln kann und dass nichts auf den Boden
fällt. Beides würde sehr vom Verkehr ablenken und den Alten Probleme machen.
Ich weiß nicht, ob inzwischen alle Autos das Licht automatisch ausdrehen und die Türen
verschließen, wenn man sie abstellt. Das Licht wird von Senioren gerne vergessen und die
Quittung mit leeren Batterien ist extrem störend und unnötig.
Neben einer Rückblickkamera würde ich mir als Luxus eine Massagefunktion im Sitz
wünschen. Zum Beispiel eine kurze Vibration oder einen Shiatsukreisel für die
Schulterblätter. Es müsste ja nicht im Fahrersitz sein. Da sie ohnehin nur in einer
Pause im Ruhezustand eingesetzt werden können, könnte dies auch im Beifahrer- oder einem
Rücksitz sein. Aber es wäre sehr wohltuend und würde nicht die Welt kosten.
Auch eine weiche Ablagefläche für den Ellenbogen des linken Arms an der Tür ist
hilfreich. Ich habe mir an die entsprechende Stelle ein Schaumstoffkissen geklebt und
würde dies auch bei einem neuen Auto sofort wieder tun, auch wenn es etwas ungewohnt
aussieht.
Auch wenn alte Menschen, besonders wenn sie dann dement werden, immer weniger riechen, so
ist der Geruch im Innenraum ein großer Wohlfühl- oder Ablehnungsfaktor. Es darf auf
keinen Fall nach Plastik riechen.
Inkontinenz ist ab einem gewissen Alter leider kaum vermeidbar. Deshalb sollten
Sitzflächen leicht zu reinigen sein, wenn mal "ein Malheur passiert". Am
einfachsten kann man dies durch eine gute sitzende Auflage erreichen, die man extra
waschen oder auswechseln kann.
Autoassistenzsysteme, speziell für SeniorenbelangeNeben den allgemeinen Assistenzsystemen, wie z.B. Spurassistenz, Notbremsassistenz, Verkehrszeichenerkennung usw. wären weitere Hilfen speziell für Senioren und Seniorinnen denkbar: Automatische Handbremse Wenn niemand auf dem Fahrersitz ist, sollte der Wagen nicht zu rollen beginnen können, wenn vergessen wurde, die Handbremse anzuziehen. Warnung beim Türen öffnen Es ist schwierig, nach hinten zu blicken, um eine Gefahr durch z.B. nahende Radfahrer zu erkennen. Ebenso ist es oft problematisch einzuschätzen, ob man beim Türen öffnen ein Nachbarauto beschädigt. Entsprechende akustische Signale dazu würden sicherlich geschätzt. Autoradiolautstärke automatisch reduzieren Ich schalte vor komplexen Verkehrssituationen (wie unbekannten, unübersichtlichen Kreuzungen, kritischen Abzweigungen etc.) das Radio auf Pause, weil es die Konzentration behindert. Eine automatische Reduzierung von Radio/CD, aber mit Beibehaltung der Navilautstärke, wäre sicherlich nicht nur für mich eine Hilfe. |
Andere Fahrzeuge werden sicherlich diese praktischen und ergonomischen Features übernehmen. Denn nicht nur für Senioren sind sie wichtig, auch junge Menschen, die ein Auto nutzen wollen und es nicht nur zum Angeben brauchen, werden sie genauso schätzen. Mein gleichaltriger Freund fährt jetzt (2015) einen VW Golf SPORTSVAN TDI Automatic und findet es ist das perfekte Seniorenauto!
Ein immer noch nicht befriedigend gelöstes Problem ist die On-Board Toilette für ältere Autofahrer. Hier wäre echte Innovation notwendig. Denn die Ausstattung mit öffentlichen Toiletten ist vor allem in den deutschen Städten miserabel. Vielleicht werden die sicherlich irgendwann kommenden selbstfahrenden Autos die Lösung des Problems werden. Dann kann man problemslos während der Fahrt auch seine Notdurft verrichten.
Die größten Probleme für Senioren beim Autofahren in Deutschland liegen außerhalb des Autos. Ein seniorenfreundliches Deutschland braucht unbedingt eine generelle Geschwindigkeitsbeschränkung auf 130 km/h auf Autobahnen, eine drastische Reduzierung des Schilderwaldes (der bestehende ist nicht mehr zu überblicken) und genügend Rastplätze mit Gratis-Toiletten. Erst wenn der Stress auf deutschen Autobahnen reduziert wird, können auch alte Menschen, solange sie genügend sehen, als "Mobile Senioren" am Verkehr partizipieren.
Autoverkäufer, spezialisiert auf Senioren als Kunden, könnten noch viel mehr als Fahrzeuge anbieten. Fahrtraining, Hilfe bei der Bedienung des Fahrzeugs, u.U. auch persönliche, diskrete Beratung, wenn man mit dem Selbstfahren aufhören sollte, wer gute, persönliche Unterstützung leistet, wird sich eines stets wachsenden Kundenstamms erfreuen.
Alten Image - Jugend Image Gerade beim Auto wird immer viel mit "Image" argumentiert. In diesem Zusammenhang sollte man einmal die Lebensumstände von Studenten und Senioren vergleichen und man wird viele Parallelen feststellen, u.a. wenig Geld, viel Freiheit, beschränkte Dauer, Singledasein, wenig Platz, geringe Prestigesucht. Darum werden "Studentenimage" und "Seniorenimage" in der Praxis auch einige Parallelen aufweisen, die man für geschickte Vermarktung von Produkten ausnützen kann. Dass dies nicht nur Theorie ist, sehe ich daran, dass mein Sohn und ich uns harmonisch ein Auto teilen. |
Noch immer werden Mobilitätshilfen (speziell Elektroautos) als Seniorenautos verkauft. Ein gutes Beispiel, dass manche Hersteller das Seniorenmarketing nicht verstanden haben.
Bitte selbst danach suchen! Bei den Referenzen im Internet muss man auf das Datum der Veröffentlichung achten. In älteren Berichten findet man noch viel Schrott zum Thema Seniorenauto, den man besser gleich vergisst.
Mit der Auszahlung der Lebensversicherung (zwischen 60 und 65) erfüllen sich einige Seniorinnen und Senioren den Traum von der großen Freiheit und kaufen sich ein Wohnmobil. Die Idee ist, solange es noch geht und man an keinen festen Ort gebunden sein muss, die Welt zu sehen oder temporär die Klimazonen so zu wechseln, dass man mit den verschiedenen Leiden, die man schon hat, besser leben kann.
In meinem Umfeld haben dies einige Paare (für Singles ist diese Lebensform wesentlich riskanter) auch gemacht und waren einige Zeit auch sehr glücklich damit. Aber sie haben - im Gegensatz zu den USA - nicht in ihrem Wohnmobil bis zum Lebensende gelebt. Meist waren es Kriminalität oder die Notwendigkeit einer besseren medizinischen Versorgung, die dem freien Leben ein Ende gemacht haben.
Mein Tipp für Paare, die sich mit dem Gedanken eines Kaufes von einem Wohnmobil beschäftigen: Besser vorher mieten und ausprobieren, ob es wirklich so glücklich macht, wie die Vorstellung ist. Auch wenn die Mietpreise hoch erscheinen, noch teurer wären Fehlkäufe. Und wer daran Freude gefunden hat, sollte dann auch mal die Angebote in Nordamerika (USA und Kanada) testen, dort macht diese Lebensform noch mehr Sinn, weil es auch eine gute Infrastruktur für Motorhomes gibt.
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