Wenn ich meinen Beobachtungen trauen kann, dann nimmt die Anzahl der älteren Surfer ständig und stark zu. Immer wieder werden dabei ähnliche Erfahrungen gemacht, nämlich, dass das Internet sehr viele erfreuliche Seiten hat, aber auch einige Probleme mit sich bringt. Damit wir leichter von einander lernen können, fasse ich auf dieser Seite einige wichtige Erkenntnisse zusammen.
Die wichtigste Einsicht ist sicher, dass es einer Ausbildung bedarf, soll man die neuen Medien auch sinnvoll und problemlos benutzen. Da ältere Menschen nicht mehr so leicht durch Ausprobieren lernen, wird man die Hilfe von anderen Menschen brauchen, die man u.U. dafür auch bezahlen sollte.
Eventuell besucht man Kurse und bildet sich so weiter. Das Internet selbst ist zwar sehr einfach zu bedienen, aber die Computer, die man dazu brauchte, waren es meist nicht. Aber die Tablets (u.a. Nexus 7 oder Nexus 10) haben die Computerhandhabung stark vereinfacht. Kein Doppelklick mehr und man kann sie überall mitnehmen. Wer also neu einsteigt, fängt lieber gleich mit einem Tablet an.
Internet ist überwiegend ein Pull-Medium. Das heißt, man muss nicht nur seinen Rechner einschalten, sondern auch selbst aktiv sein und die Inhalte aus dem Netz ziehen (to pull = ziehen). Es ist vergleichbar mit einem riesigen, weltweiten Lexikon, in dem man alles findet, was es gibt. Passive Menschen werden lieber Push-Medien bevorzugen (to push = stoßen), wie z.B. das Fernsehen, bei dem sie mit Informationen überschüttet werden und selbst nichts tun müssen, außer zu schauen.
E-Mail scheint immer noch die wichtigste Anwendung zu sein, auch für Senioren. Der Kontakt zu Kindern und Enkelkindern ist mit E-mail so einfach geworden. Und man kann sich auch ganz ohne Telefon mit den Altersgenossen austauschen. Nützliche und bewährte Kontakte wie Telefonketten können einfach auf das neue Medium übertragen werden. Und es ersetzt auch für die private Anwendung Fax Geräte.
E-Mail eignet sich nicht für vertrauliche Kommunikation. Man sollte davon ausgehen, dass Mails auch von anderen als dem Empfänger gelesen werden können.
Relativ problemlos sind Google-Mail Adressen. Hier wird der SPAM (=Müll) Anteil schon vorher aussortiert. Unbekannte Anhänge (Attachments) prinzipiell nicht öffnen. Vor allem keine Dateien mit der Endung .EXE.
Mit E-Mails werden auch gerne Fotos von Digitalkameras versendet. Sie sind nur dann eine Freude, wenn sie klein genug sind. Auf keinen Fall Fotos schicken, die größer als ein Bildschirm oder eine DIN A4-Seite sind! Denn sie machen nur Freude, wenn man sie gleich nach dem Abspeichern auch ausdrucken kann. Die Fotos von modernen Digitalkameras sind alle zu groß, also immer vor dem Verschicken erst verkleinern (auf max 800 Pixel Breite)!
Übrigens, viele Senioren schreiben - so wie ich auch - Emails fast nur in Kleinbuchstaben. Daran sollte man sich nicht stören. Es mag zwar ein Zeichen von Faulheit sein, aber nicht von mangelndem Respekt. Wenn man bedenkt, dass vielen Alten jeder Tastendruck weh tun kann, kann man dafür Verständnis aufbringen.
Meist versteht man darunter FaceBook, Twitter oder Google+. Alle haben ihre Probleme und Vorzüge. Die Entscheidung, für welches Netz man sich entscheidet, wird davon abhängen, wo sich die Bekannten oder Verwandten bereits tummeln.
Es geht auch ohne, aber früher oder später wird jeder Surfer eine haben. Sie sind inzwischen so billig und auch so leicht zu erstellen, dass man das Risiko leicht eingehen kann.
Meine eigene Homepage www.buchegger.de habe ich so eingerichtet, dass ich dort jeden Morgen die Medien aufrufe, über die ich mich informiere. Sie legt nur deshalb im Netz, damit ich dies auch auf Reisen leicht tun kann. Wer immer nur den selben Rechner benutzt, kann diese Datei nur auf den Rechner legen und von dort alle die Links klicken, die für ihn interessent sind.
Die Homepage ist praktisch für den Datenaustausch, denn mit ihr kann man die Daten ins Netz stellen und braucht dann nur noch die Links (Internetadressen) dazu versenden. Man hat damit sozusagen eine öffentliche Visitenkarte oder ganz allgemein auch ein Anschlagbrett, das die ganze Welt jederzeit sehen kann.
Natürlich können es auch Kriminelle (oder das Finanzamt) sehen, manchmal wird dies vergessen. Es gibt zwar technische Möglichkeiten, den Zugriff zu beschränken, aber diese sind meist für Laien zu kompliziert. In der Praxis ist dies aber nicht so tragisch, wie es klingt, aber es doch Vorsicht geboten.
Auf keinen Fall Kontonummern angeben (wenn nicht die Konten regelmäßig überprüft werden, wie bei Spendenkonten), auch keine Telefonnummern. Die Postadresse wird man im Impressum jedoch angeben müssen.
Keine aktuellen Fotos von kleinen Kindern einstellen, nicht nur wenn eine Entführung drohen kann, also bei Reichen oder Prominenten, sondern ganz allgemein. Es gibt zu viele perverse Menschen, und alle sind sie auch im Netz. Keine detaillierten Angaben zu Daten über Reisen, aus denen man schließen könnte, dass Wohnungen leerstehen oder andere Daten, die leicht missbraucht werden können.
Trotz aller dieser Vorsichtsmassnahmen wird es immer noch sehr viele Informationen geben, die man zum gegenseitigen Nutzen mit anderen Menschen teilen möchte. Einfach mal auf die Festplatte schauen, was interessant sein könnte!
Es heute gar nicht mehr notwendig, die Daten ins HTML-Format zu bringen. Die Browser verstehen inzwischen fast alle Formate, von der einfachsten TXT Datei bis zum PDF Format. Also man kann ohne Probleme auch Word-Dokumente ins Netz stellen und Google findet sie trotzdem.
Mit diesen Daten legt man immer eine Datenspur. Diese sollte man selbst so beeinflussen, dass die Inhalte vorteilhaft sind. Denn wer sich heute über andere Menschen informieren will, schaut immer zuerst ins Internet!
Übrigens, es gibt auch andere gute Suchmaschinen. Eine, die ich gerne selbst verwende ist DuckDuckGo. Sie liefern alle ähnlich gute Suchergebnisse.
Für viele noch unbekannt ist die Funktion zum Bildersuchen. Sie ist nicht nur hilfreich, wenn man sich informieren will, sondern auch ein gutes Mittel für die Selbstdarstellung.
Mit Google kann man prima werben. Bevor man in andere Kanäle investiert, sollte man sich unbedingt über Google Adwords und das dazu gehörige Adsense infomieren.
Wer gerne gereist ist, kann jetzt GOOGLE EARTH ganz bequem auch virtuelle Reisen machen. Das Gratis-Programm installieren und schon geht die Reise los. Immer mehr Gegenden werden mit hochauflösenden Karten ins Netz gestellt, da bleiben kaum noch Wünsche offen..
Hier hat ein großer Wandel stattgefunden. Auch ich misstrauischer Mensch kaufe inzwischen bei Amazon sowohl neue als auch gebrauchte Bücher und CDs ein. Ich wurde noch kein einziges Mal betrogen. Allerdings würde ich nie teure Waren übers Netz kaufen, dazu gehe ich sicher auch in Zukunft lieber in den Laden.
Ich buche meine Flüge übers Netz und auch die Hotels, auch dies bisher immer ohne Probleme (siehe dazu aber die Reiseseite). Die Sicherheitsvorkehrungen scheinen genügend hoch zu sein, so dass das Risiko tragbar geworden ist.
Für Privatmenschen denke ich hier natürlich sofort an ebay, aber es gibt auch andere Möglichkeiten seine Waren an Reseller abzugeben. Das hilft tatsächlich, die Wohnungen schon zu Lebzeiten zu entrümpeln. Verdient habe ich bisher daran nichts, aber das Zeug kam wenigstens in die Hände, die es haben wollten und landete nicht auf dem Müll.
Wer im Leben einigermaßen aktiv war, hat im Internet eine Datenspur hinterlassen, die es auch ohne Detektei erlauben wird, ihn oder sie aufzufinden. So habe ich trotz vieler Ortswechsel viele alte Bekannte so wieder gefunden. Auch wenn der Austausch sich meistens nur auf einige Mails beschränkt hat, es war doch nett wieder von einander zu hören und in einigen Fällen sich auch nach vielen Jahren wieder zu sehen.
Wer etwas gekauft und damit wirklich zufrieden war oder auch sehr unzufrieden war, oder wer eine schöne Reise gemacht hat, wird darüber berichten wollen. Heute ist dieser Informationsaustausch nicht mehr auf die Stammtische beschränkt, sondern geschieht übers Netz. Einfach die Suchbegriffe in Google eingeben oder auf darauf spezialisierte Portale schauen und schon ist man besser informiert. Aber Achtung, es wird sehr viel manipuliert dabei.
Deshalb sollte man immer mehrere Meinungen berücksichtigen und - wie bei der Eislaufjury- die besten und die schlechtesten streichen. Aber es wird kaum schnellere Informationsquellen geben, als das Internet.
Für mich die wichtigste Nutzung, nach E-Mail. Ich reise gerne, kann auch viele fremdsprachige Seiten lesen und mich so wirklich gründlich auch über ein neues Ziel schon vor der Reise informieren. Wie ist das Wetter, wie komme ich zum Hotel, was ist sehenswert, es gibt kaum Fragen, auf die das Netz nicht auch eine gute Antwort hätte.
Es kommt kaum noch vor, dass ich in Lexika nachschaue. Ansonsten ist meine Auskunftei das Internet. Dort finde ich auch alle Telefonbücher, Branchenverzeichnisse, Fahrpläne etc. Auch für Übersetzungen gibt es gute Hilfen. Für manche Themen findet man gute Auskunft bei Wikipedia.
Videos sind ein beliebter Teil des riesigen Unterhaltungsangebotes im Netz. Hat man eine schnelle Leitung und eine Flatrate, dann kann man stundenlang Videos auf YOUTUBE (alle Themen, in allen Sprachen) anschauen.
Eine besondere Rolle nehmen für mich die Weiterbildungsangebote ein. Manche Universitäten bieten Videovorlesungen an, z.B. die Universität Tübingen mit TIMMS. Unschlagbar sind die Angebote von TED, allerdings muss man dazu Englisch verstehen.
Selbst wenn man nur Teile des Textes kennt, diese "in Hochkommas" bei Google eingeben und schon hat man in den meisten Fällen den kompletten Text. In Sammlungen wie dem Festpark und der Spasspost gibt es eine schier unüberschaubare Menge an Anregungen für Feste, Feiern und andere Unterhaltungen.
Sie waren ursprünglich die einzige brauchbare Information im Internet und sie gibt es immer noch. Wer also technische Fragen hat, wird im Netz immer fündig. Bei dieser Gelegenheit bitte ich dringend darum, diese nicht an mich zu stellen. Erstens bin ich damit häufig überfordert (ich leiste mir den Luxus eines technischen Beraters in der Person meines Sohnes) und zweitens habe ich gar nicht die Zeit dazu.
Die Goldgräberzeiten sind vorbei. Man kann aber immer noch Geld mit dem Netz verdienen, aber heute nur noch mit viel Arbeit und auch viel Wissen. Zu beiden Themen "Geld verdienen im Internet" und "Abzocke im Internet" gibt es genügend Informationen im Netz, z.B. mit Google danach suchen.
Es hat sich zum Glück eingebürgert, vor Abzockerseiten zu warnen. Einfach den Begriff und Warnung, eingeben, z.B. "Praxilogie Warnung", dann bekommt man sofort Feedback, in diesem Fall hoffentlich ein gutes, denn es ist meine eigene Seite.
Indikatoren für seriöse Seiten sind u.a. ein hoher Pagerank, überprüfbare Informationen, keine Traumversprechen, ausführliches Impressum, klares Geschäftsmodell (dazu gehört auch Google Werbung), Standort im Inland, schon lange Existenz im Netz, persönliche Empfehlungen durch Bekannte u. v.a.m.
Vorsichtig bin ich bei Seiten, die mit "Gratis" werben, bei denen man nicht sofort den Preis erfährt, sondern erst viel Werbung über sich ergehen lassen muss, bei denen man noch vor dem Kauf seine E-Mail oder Postadresse (danach wird man mit Werbung überhäuft) oder gar seine Kontonummer oder (was fast gleichbedeutend ist) seine Telefonnummer angeben muss, wo es zuviel "Kleingedrucktes" gibt oder bei denen man ganz offensichtlich mit Gier oder Geiz verführt wird.
Wie schon gesagt, Seiten ändern auch ihr Gesicht und eine erfreuliche Domain entwickelt sich zur Abzockerseite. Es gibt daher keine Sicherheit auf Dauer!
Da ich selbst nicht viel surfe, habe ich hier nur einige Aspekte des Internets aufgeführt. Es gibt sicher unzählige mehr. Aber auch schon diese wenigen genügen, um anzudeuten, wie sehr das Internet das Leben verändert hat. Und wie es, wenn man es richtig macht, auch den Alltag von Seniorinnen und Senioren wirklich bereichern kann.
www.seniorenfreundlich.de/internet-nutzen.html