Senioren gehören zu den Menschen, die viel Zeit im Bett verbringen können. Deshalb sind Schlaf, Schlafen und Schlafstörungen beliebte Themen für sie. Zum Teil zu Recht, denn wer zu wenig Schlaf hat, der stürzt auch leichter und die Folgen eines Sturzes können gravierende Folgen für die Gesundheit haben. Oft leitet ein Sturz, meist sogar in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus, das Ende der Mobilität ein.
Seniorinnen und Senioren schenken dem Bett und seinen Details mehr Aufmerksamkeit und sie sind auch bereit, für ein gutes Bett und das passende Zubehör mehr Geld als junge Menschen auszugeben. Nicht umsonst werden auf den Abzocke - Werbefahrten Kissen und Decken gerne zu völlig überhöhten Preisen erfolgreich an den Mann oder die Frau gebracht.
Ein gutes Bettenfachgeschäft wird heute alle Anforderungen eines Seniorenbettes bestens erfüllen können. Wichtig sind neben dem Komfort vor allem die Hygiene, das Bett muss leicht zu reinigen sein. Seniorenbetten sind so hoch, dass man leicht aus dem Sitzen auf den Boden kommt. Also Schluss mit den "drei Matratzen auf der Erde", die früher das Gefühl von Freiheit vermittelt hatten.
Auch ich habe eine Bett mit verstellbarem Kopf und Fussteil. Es ist vielleicht zur Zeit noch eine Spielerei, aber eine sehr angenehme. Zum Lesen den Kopfteil hoch zu stellen oder zum Entspannen die Beine entlasten zu können, finde ich toll. Auf jeden Fall beeindruckt es meine Besucher. Es hilft auch beim Aufstehen, wenn man schlecht drauf ist. Kopfteil ganz hoch, dann rutscht man wie von selbst aus dem Bett. Wird man zum Pflegefall, braucht man sich nicht mehr an ein neues Bett zu gewöhnen.
Das Beziehen des Bettes kann für alte Menschen schwierig sein. Einfacher geht es mit Spannbetttüchern. Die Marke Bella Donna von Formesse ist für mich optimal, es sitzt immer faltenfrei. Aber trotzdem werden die Betttücher nicht oft genug gewechselt, weil es ein großer Aufwand ist und für manche allein kaum zu schaffen ist. Hier könnte man sich - mit etwas Kreativität - bessere Angebote und Lösungen vorstellen.
Ich habe lange nach dem richtigen Kopfkissen gesucht. Alles, was es zu kaufen gab, war nicht optimal. Die diversen, überall angebotenen ziegelförmigen Gesundheitskissen sind zwar nicht schlecht, aber sie waren mir erstens zu hart und auch zu schwierig zu waschen.
Meine Lösung ist ganz einfach: Zusätzlich zum Kissen verwende ich eine kuschelige, weiche Baby-Flachdecke als Unterlage für den Kopf. Wenn sie durchgeschwitzt ist, was bei mir häufig passiert, kommt sie als Ganzes in die Waschmaschine. Sie trocknet im Nu und ich freue mich meinen Kopf dann wieder in ein ganz frisches, gut riechendes Kissen zu legen und schlafe sehr gut damit. Wenn ich mit dem Auto verreise, nehme ich meine Kissen mit! Das machen viele andere Senioren auch und es erleichtert das Schlafen in fremden Betten sehr.
Schlafstörungen sind ein sehr beliebtes Thema unter Senioren. Ich halte sie aber manchmal für übertrieben und vielfach sind sie nur ein Ausdruck von Langeweile und mangelnder (körperlicher) Bewegung. Sie werden dann zum echten Problem, wenn die Menschen, die weniger Schlaf brauchen, die anderen, die den Schlaf noch dringend brauchen, stören. Ich verbringe gerne die Zeit, wo alle anderen schlafen, am Computer, dort mache ich keinen Lärm und so sind viele meiner unzähligen Seiten im Netz entstanden!
Wenn man genau hinschaut und sich nicht nur auf die subjektiven Schilderungen verlässt, dann schlafen auch Alte lang genug. Ihre Schlafenszeit ist nur etwas gleichmäßiger über die 24 Stunden verteilt, zum Beispiel in Form eines Mittagsschlafes oder mit dem Einnicken vor dem Fernseher. Selbstverständlich gibt es aber auch ernste medizinische Ursachen für Schlafprobleme (z.B. Schlafapnoe), hier wird dann nur noch der Arzt helfen können.
Oberflächlich betrachtet würde man auch bei mir "Senile Bettflucht" diagnostizieren können, aber ich bin froh, dass ich heute mit weniger Schlaf gut auskomme. Wie ich jung war und kleine Kinder hatte, war es mein größter Wunsch, einmal richtig ausschlafen zu können. Heute schlafe ich fast jeden Tag aus, brauche keinen Wecker, werde aber trotzdem, eingeübt durch ein langes, anstrengendes Berufsleben, jeden Tag um 6 h wach, oft sogar früher.
Ich käme nie auf die Idee, deshalb ein Schlafmittel zu nehmen. Viele von ihnen machen süchtig. Wer trotzdem eins nehmen will, dann nur ein natürliches, wie das oben gezeigte. Bin ich müde, lege ich mich wieder hin, auf jeden Fall fast jeden Tag zu einem langen Mittagsschlaf, aber auch zu anderen Zeiten. Nur das Schlafen vor dem Fernseher gönne ich mir nicht. Da schalte ich lieber ganz ab oder besser am Abend gar nicht mehr ein, das angebotene Programm ist ohnehin nichts für mich.
Ein guter Tipp: Anstelle sich ständig im Bett hin- und her zu drehen, wenn man nicht schlafen kann, besser aufstehen und sich in einen bequemen Sessel in unittelbarer Nähe des Bettes setzen. Dort im Dunkeln mit Blick auf eine beleuchtete Uhr etwa 20 Minuten vor sich hindämmern. Mit großer Freude wird man dann das Bett wieder genießen und schneller einschlafen!
Für das Problem des Schnarchens gibt es nur eine wirklich gute Lösung dagegen, denke ich, und das sind getrennte Schlafzimmer, wenn möglich auch im Urlaub.
Übrigens ein netter Gag für einen fröhlichen Morgen und einen humorigen Abschluß eines Tages: Ich habe einen "battery operated singing bird" über meinem Bett hängen, so ein kitschiges Spielzeug, das abwechselnd eins von vier Liedern pfeifen kann, wenn man klatscht. Auf mein Kommando pfeifen wird dann im Duett z.B. die Eurovisionshymne, kindlich wie ich bin, erfreue ich mich jedes Mal auf Neue daran!
Ein netter Begleiter am Bett ist ein Radiowecker. Zum Wecken brauche ich ihn ja nur selten, aber zum Musikhören ist er bestens geeignet. Ich mache es aber wie meine Mutter schon, ich höre mir keine Nachrichten im Bett liegend an, sie sind tatsächlich viel zu aufregend.
Wer im Bett lesen will, braucht gutes Licht. Ich habe dazu eine flexible Leuchte (selbstverständlich mit LED-Leuchtmittel) über und hinter (!) dem Kopf. So wird zwar die Lesefläche hell beleuchtet, aber es blendet mich nichts! Der Ausschaltknopf ist gut erreichbar.
Wie beim Radiowecker sollte es auch beim Licht eine Schlummertaste geben, die z.B. nach 10 Minuten automatisch langsam dimmt und dann ganz ausschaltet, wenn man schläft. Da könnten sich die Designer was einfallen lassen. Technisch am einfachsten wäre ein leicht erreichbare Taste am Bettrand, die man kurz vor dem "Wegtreten" drücken kann und sich so vom Alltag abmeldet.
Besonders im Halbschlaf bekomme ich viele interessante Gedanken. Unerledigtes, aber auch Kreatives beschäftigt mich dann und ich versprüre das Bedürfnis, es zu notieren. Gelegentlich erlauben mir auch intensive Träume einen Blick in mein unbewusstes Seelenleben, auch sie notiere ich dann in Stichworten.
Ein Notizblock und ein Kugelschreiber müssen also neben einem Bett Platz finden, sonst sind diese Gedanken wenige Minuten nach dem Aufstehen wieder weg. Manche Menschen setzen dazu auch ein Tagebuch ein, sie planen dann am Abend den nächsten Tag und lassen dazu in der Nacht während des Schlafens ihre Gedanken weiterspinnen.
Alte Menschen freuen sich, wenn sie alleine am Morgen aus dem Bett wieder aufstehen können. Sie sehen es als wichtiges Zeichen von Lebendigkeit an, wenn sie ihr Nest, das sie am Abend müde aufgesucht haben, wieder verlassen können, um aktiv zu sein. Junge können dies meist nicht verstehen, sie würden oft ganz Tage im Bett verbringen wollen.
Ich wünsche mir manchmal ein Bett, das eine Reckstange über dem Kopf hat. Pflegebetten verfügen meist über einen Aufrichtebügel (Bettgalgen), aber der wäre für meine Zwecke nicht stabil genug. Ich würde diese Stange (oder auch einen großen Metallbogen) zum intensiven Strecken am Morgen verwenden und stelle mir vor, dass sie mich damit besonders fit machen würden. Leider ist es für mich bisher ein Traum geblieben, aber vielleicht bastle ich mir dies einmal selbst, um es auszuprobieren.
Wichtig ist mir, die Uhrzeit im Liegen, ohne den Kopf drehen zu müssen, sehen zu können. Es gibt dazu spezielle Wecker, die die Zeit auf die Decke projizieren können. So weit gehe ich nicht, aber ich habe eine Funkuhr so aufgehängt, dann ich die Zeit gut ablesen kann.
Ich kann im Bett gut meine Pendeluhr hören, ihr regelmäßiger Schlag ist mir ein angenehmer Schlafbegleiter. Wenn ich auf Reisen bin, vermisse ich sogar das Ticken.
Wie oft passiert es, dass eine Mücke oder Fliege einem den Schlaf raubt. Wer sich konsequent mit Fenstergittern im Schlafzimmer davor schützt, wird dieses Problem nicht haben. Geht dies nicht, dann wirkt ein Mosquitonetz Wunder. Dieser Baldachin vermittelt auch ein Gefühl von Intimität und Schutz, beides hilft, sich im Bett wohl zu fühlen.
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