Am Ende eines langen Lebens gibt es viel zu reflektieren. Ich sammle hier Gedanken, die Altersgenossen trösten mögen, die aber gleichzeitig den Außenstehenden nützliche Einblicke in das Leben alter Menschen geben werden.
(langsam und mit Pausen vorzutragen, Verfasserin unbekannt)
Es fiel mir auf, dass alles weiter entfernt ist, als vor einigen Jahren.
Es ist sogar zweimal so weit zur Straßenecke.
und ein Hügel war früher auch nicht da.
Das Rennen zum Bus habe ich ganz aufgegeben,
er fährt immer zu früh ab.
Die Treppen sind jetzt auch höher, als in den goldenen Jahren.
Auch Bücher und Zeitschriften werden mit kleineren Buchstaben gedruckt.
Aber es hat keinen Sinn, jemanden ums Vorlesen zu bitte, da jeder so leise spricht, dass man es kaum hören kann.
Zu den Kleidern wird zu wenig Stoff verwendet,
besonders um die Hüften.
Sogar die Menschen verändern sich.
Sie sind viel jünger, als wir in ihrem Alter waren.
Andererseits sind die Leute unseres Alters so viel älter als wir.
Ich traf neulich eine Klassenkameradin, die war so alt, dass sie mich nicht erkannte.
Ich dachte an das arme Wesen, während ich meine Haare kämmte.
Und als ich in den Spiegel sah, wirklich:
Die Spiegel sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren.
- bist du froh, dass du schon so alt bist und dir viele Probleme egal sein können.
- wird die Reiseapotheke immer umfangreicher.
- ist es dir unverständlich, dass auch du einmal geraucht hast.
- bekommst du keinen Kredit mehr.
- hast du zu wenig Durst und du musst dich zum Trinken zwingen.
- freut es dich, wenn das Essen schon bissengerecht geschnitten ist.
- erledigst du alles am Vormittag.
- verkaufst du besser alles rechtzeitig, was du nicht täglich brauchst.
- gibst du gerne was für Flohmärkte oder Bazare ab.
- sind das Schreiben und das Internet-Surfen deine wichtigsten
Kulturtechniken.
- bist du sehr froh, dass du einen Computer hast und damit umgehen kannst.
- musst du dir PIN und Passwörter aufschreiben.
- fällt dir das Lernen schwer.
- nehmen deine Interessen ab.
- kannst du auf aufregende Post gut verzichten.
- sitzen deine wichtigsten Berater beim VDK und im Reisebüro.
- hast du als Stammgast überall einen Stammplatz.
- bist du froh, dass du dir rechtzeitig einen fähigen Nachfolger gesucht hast.
- bekommst du immer mehr Post, deren Inhalt du nicht mehr verstehst.
- sind dir Rampen viel lieber als Treppen.
- wirst du ein Meister im Optimieren von Wegen, vor allem wenn es um Vermeidung von Treppensteigen geht.
- gehst du bei Schnee- und Eisglätte nicht mehr aus dem Haus. Oder nur mit Stöcken.
- sitzt du bei Veranstaltungen gerne am Rand.
- ist die Erinnerung an Sex schöner als Sex selbst.
- suchst du gerne die Stätten deiner Kindheit auf.
- schaust du dir aktuelle Fotos von dir nicht mehr so gerne an.
- ist das HEUTE wichtiger als das GESTERN oder MORGEN.
- trennst du dich besser früh, wenn auch ungern, von allen Sammlungen, vor
allem den vielen Büchern.
- wirst du immer noch Freude an Musik haben.
- weisst du nicht mehr, welche Schätze du schon hast und kaufst was doppelt.
- sind Depressionen nicht selten.
- wird dich das Schicksal mit Pflegeaufgaben versehen, die dich überfordern.
- tut ein zu fester Händedruck sehr weh.
- ist dir Wärme sehr angenehm.
- wirst du mit Schmerzen leben müssen.
- hilft Trinken beim Denken.
- zerstören Auftritte in der Öffentlichkeit dein gutes Image von früher.
- gibst du dein Geld besser für Schönes und Gutes aus, als es zu sparen.
- lass deine Erben leer ausgehen.
- vertraust du Verträgen mehr als Versprechungen.
- ist der Unterschied zwischen "zu warm" und "zu kalt" oft weniger
als 5 Grad
Celsius.
- meidest du deine Altersgenossen, weil sie "viel zu alt" sind.
- sprichst du oft von deinen Eltern und Großeltern.
- lähmt dich das Fernsehen.
- bist du mit wenig zufrieden.
- musst du dir den Tagesablauf selbst gestalten, soll dein Leben Sinn haben.
- wirst du unfreiwillig zum Schwarzfahrer, weil du das Monatsende übersiehst.
- beruhigt es dich, wenn deine Vorfahren sehr alt geworden sind.
- sind viele Verstorbenen in den Zeitungsanzeigen jünger oder so alt wie du.
- werden deine Hobby weniger, aber dafür wichtiger.
- wirst du viel alleine sein.
- haben deine Kinder keine Zeit für dich.
- besprichst du wichtige Entscheidungen besser mit deinen Kindern.
- verstehst du die Jugend nicht mehr.
- freust du dich, wenn du mit deiner Erfahrung oder deinen Kontakten jungen Menschen helfen kannst.
- kannst du immer noch singen, wandern, schwimmen oder Golf spielen.
- wird Bewegung immer wichtiger und profitierst du von Krafttraining
- liebst du kleinere Papierformate und größere Buchstaben.
- wird deine Steuererklärung ganz einfach.
- ist eine gute Krankenversicherung zwar fast unerschwinglich, aber dennoch
unbezahlbar.
- weißt du, dass an Gesundheitsthemen vor allem Kranke interessiert sind.
- bist du in deinen Gewohnheiten gefangen.
- vergeht deshalb die Zeit wie im Fluge.
- suchst du ständig was, überprüfst du alles vielfach und machst trotzdem Fehler.
- gehen Reißverschlüsse durch zu häufiges Benutzen leicht kaputt.
- bist du viel von anderen Menschen abhängig und wirst demütig.
- ist es dir egal geworden, ob du in Diskussionen noch Recht bekommst.
- reist du nicht mehr in Orte, die häufig in den Nachrichten genannt werden.
- brauchst du einen langen Schuhlöffel, weil du dich nicht mehr bücken willst.
- wird dein Speiseplan immer kürzer.
- verbringst du viel Zeit mit Schlafen.
- trocknen die Schleimhäute und die Haut aus und du musst ständig tropfen, einreiben und schmieren.
- lernst du mehr durchs Schreiben, als durchs Lesen.
- schätzt du öffentliche Verkehrsmittel mehr als dein Auto.
- kennst du alle Vor- und Nachteile des ÖPNV.
- aber hasst du das Umsteigen auf Fernreisen.
- kehrst du gerne an die Stätten deiner Jugend zurück.
- versucht man dich gerne zu betrügen, weil man glaubt, dass du hilflos bist.
- hast du 10 verschiedene Brillen, siehst aber trotzdem schlecht.
- siehst du besser, wenn du seit der Kindheit deine Augen mit einer guten Sonnenbrille geschützt hast.
- wirst du jüngere Ärzte brauchen.
- kann jede Diagnose beim Arzt dein Todesurteil bedeuten.
- kann jede schwere Krankheit deine letzte sein.
- wachsen den Männern mehr Haare aus den Ohren und der Nase als auf
dem Kopf
- hast du vieles zu bereuen.
- ist es eine Gnade, viel zu vergessen.
- sind deine Kinder zu weit weg.
- sind die meisten deiner Bekannten ältere Frauen.
- feierst du den Heiligen Abend und Silvester alleine mit deinem Fernseher.
- willst du gerne Tiere streicheln.
- willst du hoch sitzen, damit du besser aufstehen kannst.
- scheust du Aufregungen, sogar erfreuliche, sie könnten dein Ende bedeuten.
- regen dich Reisen zu neuen Destinationen zu sehr auf.
- weißt du vor allem, was du nicht hättest tun sollen.
- schätzt du die Schönheit von Gärten.
- bleibst du mit Turnen und Tanzen fit.
- willst du einen eigenen Garten beim Haus oder in der Nachbarschaft.
- ist dir Politik zuwider, weil du deren Lügen schon x-mal vorher gehört hast.
- sind das Wichtigste an den Nachrichten der Wetterbericht und die
Lottozahlen.
- liest du in der Zeitung immer zuerst die Todesanzeigen.
- hast du gelernt, dass in den Zeitungen nicht viel steht, was dich noch betrifft.
- gibst du deine Telefonnummer nur Freunden und der Familie.
- lässt du dir gerne vorlesen und hörst du gerne Hörbücher.
- schläfst du am besten vor dem Fernseher.
- kannst du einige geliebte Hobbys nicht mehr ausüben.
- kannst du viele Verpackungen nicht mehr öffnen.
- ist die Lernbarkeit der Bedienung eines Gerätes wichtiger als die Effizienz
oder technische Raffinesse.
- bekommst du die Kleidung nicht mehr, die du gerne trägst und die dir passt.
- schätzst du ein Kaffeehaus, eine Wirtschaft oder eine Bar in deiner Nähe.
- verbringst du viel Zeit auf dem Friedhof.
- fällt dir öfter was aus der Hand.
- liebst du Geräte, bei denen man sich nicht bücken muss.
- bist du bei allen Reformen immer auf der Verliererseite.
- vermisst du die Musik deiner Jugend.
- verbringst du gefährliche Feiertage, wie Silvester, in der eigenen Wohnung.
- bist du dankbar, wenn jemand deutlich, langsam und laut zu dir sprichst.
- werden Gesundheit, Wohlstand und nette Unterhaltung dein Lebensziel.
- kennst du alle Toiletten und Sitzbänke in deiner Umgebung.
- findest du leicht Kontakt, wenn du aus dem Haus gehst.
- bist du froh, dass es koffeinfreien Kaffee und Tee gibt.
- hast du ein eigenes Blutdruckmessgerät.
- sind die Ärzte, die für dich Zeit haben, entweder zu alt, zu teuer oder zu schlecht.
- siehst du besser mit dem Herzen als mit den Augen.
- vermeide jeden Kontakt mit diesen typischen, bösen, deutschen Weibern.
- rächt sich dein Körper, für all die Leiden, die du ihm zugefügt hast.
- bereust du, dass du deinen Körper nicht mehr geschont hast.
- merkst du, dass deine Erfahrung nur noch wenig Wert hat.
- bist du glücklich, wenn du jeden Morgen wieder aus dem Bett raus kommst.
- freust du dich schon, wenn sich deine Lage nicht verschlechtert.
- haben sich die Zeiten stark geändert.
- häufen sich die Ehrungen.
- stirbst du leichter, wenn du deinen Nachlass geordnet hast
- bist du froh, dass du rechtzeitig einige Vertraute informiert und als deine "Anwälte" hast.
- fragst du dich oft, WARUM ist das so?
- hast du richtig gelebt, wenn du keine Angst vor dem Sterben hast.
Es gibt wenig zu diesem Thema in den Medien, aber wer danach sucht, hier sind zwei Tipps aus dem Musikbereich.
Das Lied "Die Alten Leut", ein bayerisch - österreichisches Volkslied, ist eine schöne Senioren-Hymne, erhältlich z.B. auf der CD "Echte Volkskmusik aus den Bergen Folge 2"
Hier der bemerkenswerte Text dazu, etwas ins Hochdeutsche übertragen:
Die alten Leut
(Bayrisch-Österreichisches Volkslied)
Was mich im Leben am meisten freut, das sind die alten Leut. Wann ich einen alten Menschen seh, hab jedes Mal eine Freud. Ein alter Mensch der kommt mir vor, als wie ein Gotteshaus, denn von der Kirche und den alten Leut, da geht der Segen aus.
Und wen der Herrgott besonders liebt, den läßt er recht alt werden, Er füllt ihm das Leben mit Arbeit aus, und schenkt ihm Freude dazu. Er nimmt eine Hand voll Silberschnee, wie Mondenschein so klar, das streut er den alten Leut auf den Kopf, das sind die weißen Haar.
Wann ich einen alten Menschen seh, den Kopf voll Silberschnee, da hebe ich gleich meinen Hut in die Höh, so wie ich in eine Kirche hinein geh, Ich habe ein große Ehrfurcht, ja Vor einem hohen Berg, ganz gewiss, weil ein hoher Berg und ein alter Mensch dem Himmel am nächsten ist.
Darum sag ich es euch, ihr jungen Leut, tut das Alter ehren und loben, damit ihr es nicht bereut, dann oben im Himmel droben. Und nochmals gesagt, tut das Alter ehren Als wie ein Gotteshaus, denn von der Kirch und den alten Leut, da geht der Segen aus.
Eine weitere Hymne auf die Alten stammt von Wolfgang Ambros. Sie heißt De oidn Leit" und befindet sich auf der wunderbaren CD Alles andere zählt net mehr.
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